Umfrage: SPD im Land weit vor der CDU

Ministerpräsident Stephan Weil hätte aktuell wieder gute Chancen auf ein Bündnis mit den Grünen

Ausgabe vom 20.11.2021
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Von Michael B. Berger


Stephan Weil und Bernd Althusmann
Stephan Weil (SPD, r.) genießt viel mehr Popularität als CDU-Landeschef Bernd Althusmann.Foto: Julian Stratenschulte/dpa   dpa

Hannover. Wenn am Sonntag Landtagswahl in Niedersachsen wäre, würde die SPD mit 36 Prozent klar gewinnen. Die CDU, derzeit Regierungspartner der Sozialdemokraten, könnte nur mit 23 Prozent der Stimmen rechnen. Das ist das Ergebnis einer Meinungsumfrage, die das Institut Infratest Dimap im Auftrag des NDR zwischen dem 11. und 16. November auf Basis von 1160 Befragten erstellt hat.

Drittstärkste Kraft im Land würden die Grünen mit 16 Prozent, gefolgt von der FDP mit 10 Prozent. Die AfD würde demnach 7 Prozent erzielen und wäre weiterhin im Landtag vertreten. Alle anderen Parteien scheiterten derzeit an der Fünf-Prozent-Hürde.

Nach dieser Umfrage wäre in Niedersachsen außer der Fortsetzung der bestehenden Koalition aus SPD und CDU (59 Prozent) eine Neuauflage von Rot-Grün (52 Prozent) möglich. Eine Mehrheit für eine Koalition aus SPD und FDP (46 Prozent) wäre zumindest in greifbarer Nähe, so die Meinungsforscher.

Die nächste Landtagswahl ist voraussichtlich am 9. Oktober 2022. Bei der letzten Landtagswahl im Oktober 2017 hatte die SPD 36,9 Prozent erzielt und die CDU 33,6 Prozent, die Grünen bekamen 8,7, die FDP 7,5 und die AfD 6,2 Prozent.

Infratest Dimap führt den aktuellen Vorsprung der Sozialdemokraten unter Führung von Stephan Weil auf die Popularität des Ministerpräsidenten sowie Kompetenzgewinne zurück. So würden sich im Falle einer Direktwahl (die es in Niedersachsen nicht gibt) sechs von zehn Wahlberechtigten (59 Prozent) für den SPD-Politiker als Regierungschef aussprechen und 21 Prozent für den CDU-Vorsitzenden Bernd Althusmann.

Auch wenn die Kritik am Corona-Krisenmanagement der Landesregierung derzeit überwiegt, bleibt das Gesamturteil zur rot-schwarzen Regierungsarbeit weiterhin positiv. 62 Prozent äußerten sich zufrieden mit dem Landeskabinett, das sind allerdings 8 Prozentpunkte weniger als bei einer Umfrage vor einem Jahr.