„Dafür sind noch zwei, drei Jahre notwendig“, so der Manager, der bei Mobileye den Bereich Mobility-as-a-Service (MaaS) leitet. Die Intel-Tochter mit Sitz in Jerusalem hat ein schlüsselfertiges System für autonomes Fahren der Stufen vier und fünf entwickelt. Das bedeutet: Der Rechner an Bord kümmert sich um die komplette Fahrzeugführung.
Erste Roboterautos will Mobileye schon im nächsten Jahr in München und in Tel Aviv auf die Straßen bringen. Eingesetzt werden die SUV des chinesischen Startups Nio als Taxis, in denen zunächst noch „Sicherheitsfahrer“ sitzen. Jungwirth betont aber: „Sobald wir die entsprechende Typgenehmigung vom Kraftfahrtbundesamt haben, werden wir die komplett autonomen Autos ohne Fahrer sehen – in der zweiten Jahreshälfte 2022 oder Anfang 2023.“
Die Intel-Tochter kann nach Jungwirths Worten die Selbstfahrtechnik in nahezu alle Fahrzeuge integrieren – es liefen bereits mehr als ein halbes Dutzend entsprechende Projekte. Auch Nutzfahrzeuge und Shuttles, die Personen befördern, gehörten dazu. Der Manager ist von der Verlässlichkeit des Systems überzeugt: „Der digitale Mobileye-Fahrer fährt von der Fahrweise her wie ein Mensch, nur sicherer.“ Der nächste Schritt werde zwischen 2025 und 2030 der Wegfall von Lenkrad und Pedalerie sein. Folge: „Mobilität wird zu einer Dienstleistung per Smartphone. Zudem werden sich neue Geschäftsmodelle entwickeln.“ Ein Beispiel: Im Preis fürs Kinoticket kann dann die Fahrt zum Kino und wieder zurück gleich inklusive sein. Das wäre ebenfalls denkbar fürs Einkaufen bei Edeka oder den Besuch eines Fußballspiels.
Die Intel-Tochter konkurriert unter anderem mit der Firma Waymo, die zum Google-Konzern gehört. Alle namhaften Autobauer arbeiten ebenfalls an eigenen Selbstfahr-Anwendungen. Lange war unklar ob auch Apple beim Rennen ums Roboterauto mitmacht. Der US-Konzern hat sich nun aber offenbar entschieden, ein Fahrzeug auf Level vier oder fünf zu entwickeln. Das interne Ziel sei, den Wagen ebenfalls im Jahr 2025 zu präsentieren, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.
Der Mobileye-
Fahrer fährt von der
Fahrweise her wie ein Mensch, nur sicherer.