„Die steigende Nachfrage nach sozialer Schuldnerberatung ist alarmierend“, so Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Zu Beginn der Pandemie hätten sich viele Menschen noch durch Rücklagen oder privat geliehenes Geld finanziell über Wasser halten können. Inzwischen könnten viele ihre Überschuldung aber nicht mehr ausgleichen.
Laut Umfrage stieg bei über zwei Dritteln der befragten Beratungsstellen die Anzahl der Anfragen im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie. Selbstständige und Personen in Kurzarbeit fragten vermehrt nach Schuldnerberatung. In über einem Viertel der Stellen sei die erhöhte Nachfrage nach Beratung auf Miet- und Energieschulden zurückzuführen.
Die neue Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Welskop-Deffaa, forderte Ausgleichsmaßnahmen wie eine Klimaprämie. Es sei nicht zu verstehen, dass es einen Anspruch auf eine kostenlose Schuldnerberatung erst gebe, wenn Menschen keinen Job mehr hätten: „Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung für alle.“ Zur Arbeitsgemeinschaft zählen unter anderem Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Deutscher Caritasverband, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband und Diakonie.