Ende Juli hatten die Freiwillige Feuerwehr Holzminden, die Werkfeuerwehren gemeinsam mit den Kreisfeuerwehren und dem Kreisfeuerwehrverband dazu aufgerufen, für die Opfer der Hochwasserkatastrophe in Rheinland Pfalz und Nordrhein Westfalen zu spenden. Unter dem Motto „Helfer helfen Helfern“ sollten Feuerwehrleute unterstützt werden, die – selbst im Hochwassereinsatz – alles verloren haben. Auf den Aufruf folgte eine Welle der Hilfsbereitschaft. In vielen Feuerwehren im Kreis – aber auch in den Nachbarkreisen Hameln, Höxter und Northeim – wurde gesammelt, in vielen Firmen und Vereinen Solidarität gezeigt, in vielen Familien die Sparschweine geleert. „Es waren Spenden von 10 Euro bis 10.000 Euro dabei“, blickt Manfred Stahlmann zurück. „Und über jede einzelne haben wir uns sehr gefreut“.
Gefreut haben sich die Initiatoren auch über jede einzelne Aktion, die für „Helfer helfen Helfern“ initiiert wurde, Corona zum Trotz. Da wurde in Eschershausen ein Biergartenfest in den Dienst der guten Sache gestellt, da organisierte die Feuerwehr in Neuhaus ein Minigolfturnier. Die Familie Weid verzichtete im „Felsenkeller“ in Holzminden einen ganzen Tag lang auf die Einnahmen und spendete den Erlös. Die BRH-Rettungshundestaffel Dreiländereck-Holzminden war an zwei Wochenenden mit der Spendendose in Holzminden unterwegs.
So kamen in knapp sechs Wochen 75.000 Euro zusammen. Das Geld brachte eine Feuerwehr-Delegation Anfang September direkt ins Katastrophengebiet, überreichte Schecks an die Feuerwehrleute, die je nach Schadenhöhe 700 bis 5.000 Euro Soforthilfe erhielten – und musste dort feststellen, dass die Not so groß war, dass es weitergehen musste. Das Schöne: Die Spendenbereitschaft war weiterhin groß. Die Summe stieg auf 91.000 Euro. Und die Holzmindener Feuerwehr visierte ein Ziel an: „Es war eine Frage der Ehre, die 100.000 Euro zusammenzubekommen, um ein sichtbares Zeichen zu setzen“, formuliert es Manfred Stahlmann. Noch einmal wurden Feuerwehren und Firmen angesprochen. Mit Erfolg. Es gab weitere großzügige Spenden, teilweise von „Wiederholungsspendern“, wie Stahlmann informiert. „Für einen so kleinen Landkreis ist das eine ganz außergewöhnliche Sache“, bedankt er sich gemeinsam mit seinem Stellvertreter Dr. Nils-Peter Kriegel, Kreisbrandmeister Jens Heinemeyer und dem Kreisbereitschaftsführer Michael Eisenbeis. Damit, so die starke Truppe, ist die Spendenaktion abgeschlossen.