„Im Text kommt auch durch, dass ich die Sorgen gerne in den Koffer packe und nach diesem Motto leben möchte“, sagt Sandvoß, die hauptberuflich als Kinderpflegerin in einem Kindergarten tätig ist. Auch dort singt sie gerne zusammen mit den Kindern. Inspiration fand Sandvoß, die unter dem Künstlernamen Andra Sandoss veröffentlichen will, bei der Schlagersängerin Beatrice Egli. Die Nähe zu deren Schlagerhit „Le Li La“ ist also kein Zufall.
Ihre Idee, ein eigenes Lied aufzunehmen, kam nicht plötzlich. Vielmehr schlummerte dieser Traum schon seit ihrer Zeit als Oberharzer Jodlerin in ihr.
Bereits mit fünf Jahren stand sie in Clausthal-Zellerfeld auf der Bühne, um zu singen und zu jodeln. Sogar eigene Lieder hat Sandvoß schon im Grundschulalter geschrieben. „Es gab damals auch eine Aufnahme der Jodelgruppe auf CD, aber das Lied, das ich komponiert hatte, sollte dann jemand anderes singen“, erinnert sich Sandvoß mit einem Anflug von Wehmut in der Stimme.
Seither habe sie den Wunsch, einmal ein eigenes Lied aufzunehmen. Mit der Gitarre auf dem Sofa. Als mit Corona die Treffen des Gerzer Gospelchors, in dem Sandvoß singt, rarer wurden, griff sie zu Hause immer öfter zur Gitarre, um ihrem musikalischen Bedürfnis nachzukommen. Am liebsten spielte und sang sie für ihren Mann Thomas Sandvoß.
Der Einfall, zu dessen Geburtstag ein Lied zu schreiben und aufzunehmen, traf Sandvoß mit so viel Energie, dass sie sich bald darauf im Internet auf die Suche nach einem Produzenten machte. Den fand sie schließlich in Florian Götzl, Inhaber der Produktionsfirma Brainsquad aus Waldkirchen in Bayern. Götzl riet ihr, nicht nur ein, sondern gleich drei Lieder aufzunehmen („Ein Lied lohnt nicht“). Weil das Stück für ihren Thomas eher einer Ballade, denn einem Schlagersong ähnelt, empfahl Götzl für die erste Veröffentlichung etwas packenderes.
Sandvoß erwähnte, dass ihr Beatrice Egli gefalle und zusammen erarbeiteten sie „Si-Ta-Li“. Nach einiger Zeit des Übens sollte Sandvoß für die Aufnahme in den Bayerischen Wald kommen. Da die Aufregung ob des Vorhabens immer größer wurde, konnte die 52-Jährige allerdings nicht mehr länger damit hinter dem Berg halten und weihte ihren Mann schließlich doch ein.
Die Familie steht hinter ihr „Er hat sich anfangs nicht so sehr gefreut, weil er erstmal die ganzen Kosten gesehen hat“, so Sandvoß. Insgesamt wird sie für die drei Aufnahmen, zwei Musikvideos und die Veröffentlichung auf den Plattformen etwas über 3.000 Euro an die Produktionsfirma zahlen.
Das kratzt die Sängerin aber wenig. „Ich erfülle mir einen Traum damit“, betont sie. „Jemand anderes nimmt das Geld und holt sich damit ein Motorrad oder ein Cabrio oder was. Ich gehe damit meiner Leidenschaft nach.“ Und inzwischen sind auch Thomas Sandvoß und die drei Töchter der Delligserin begeistert. „Das war ein Herzenswunsch von ihr“, weiß Thomas Sandvoß, der seine Frau zu den Studioaufnahmen nach Bayern begleitete. „Und jetzt wurde der Herzenswunsch Wirklichkeit.“
Das Musikvideo zu „Si-Ta-Li“ ist unter dem Link https://www.youtube.com/baya rox zu finden sein. Auf Spotify und Co. können Interessierte seit Donnerstag reinhören, zu finden unter https://andrasandoss. bertls-records.de/.