Frühe Früchte

Erste deutsche Erdbeeren sind reif – Geschützter Anbau unter Folie nimmt zu

Ausgabe vom 16.04.2024
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Von Marco Kreftingund Christine Schultze


Erdbeeren werden unter Folie schneller reif. Foto: Uli Deck/dpa

Bruchsal. Süß und saftig – frische Erdbeeren aus heimischem Anbau sind beliebt. Die Ernte der in Folientunneln angebauten frühen Früchte läuft derzeit in mehreren deutschen Anbaugebieten an, sodass im Direktverkauf und in Supermärkten wieder Erdbeeren aus Deutschland zu haben sind. „Wenn es ein paar Tage Sonne gibt, kann es schnell gehen“, sagte Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer in Bruchsal bei Karlsruhe. Maßgeblich für die frühe Ernte seien die Tunnel. Sie sicherten den Ertrag und seien auch ein guter Schutz vor Pilzerkrankungen.

Die Fläche des sogenannten geschützten Anbaus in den Folientunneln wuchs im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamts um fast 6 Prozent auf rund 2043 Hektar. Verglichen mit 2015 betrug das Plus sogar fast 180 Prozent. Im Gegensatz dazu schrumpfte die ertragbringende Anbaufläche im Freiland. Ein Grund: Der Ertrag je Hektar ist im geschützten Anbau der Statistik zufolge fast doppelt so hoch wie im Freiland – doch der Anbau in den Folientunneln ist auch sehr teuer.

Die ersten Erdbeeren der Saison dürften derweil nach Schumachers Erfahrung in den Hofläden zu finden sein. Etwa eine Woche nach dem Erntebeginn in Baden und der Pfalz gehe es in der Regel in Nordrhein-Westfalen entlang des Rheins und in Bayern los. Niedersachsen und Ostdeutschland folgten meist zwei Wochen später. Ab Mai sei mit Freilandware zu rechnen, weshalb die Erzeuger am 24. Mai zum ersten Mal den Tag der deutschen Erdbeere feiern wollen.

Der Geschmack ist Schumacher zufolge extrem vom Wetter abhängig. Wenn es lange trüb sei, fehle die Süße, erklärte der Fachmann. Sonne sei das Allerwichtigste: „Die bringt die Süße und das Aroma in die Frucht.“ Gut sei es auch, wenn die Nächte kalt seien – denn dann werde weniger Zucker abgebaut.