50 Jahre
reich und schön

Sängerin, Modedesignerin und Frau eines Fußballstars – Victoria Beckham ist die Königin der Selbstoptimierung

Ausgabe vom 16.04.2024
Seite 25
Von Susanne Ebner


Jetzt eine erfolgreiche ­Modedesignerin: ­Victoria Beckham bei einem Auftritt in Los Angeles. Foto: Collin Xavier/dpa
Mit ­Spice Girls: Melanie Chis­holm, Geri Halliwell und Victoria Beckham im Jahr 2007.Foto: IMAGO/UPI Photo
Das freut die Fans: Victoria Beckham postet ein Foto ihres Sport treibenden Mannes ­David. Sie hat bei Ins­ta­gram 32 Millionen Follower. Screenshot: @victoriabeckham/Ins­ta­gram

London. „Es ist immer das Gleiche, ich weiß nicht, was ich anziehen soll“, sagt Victoria, alias „Posh ­Spice“, mit kritischem Blick in den Spiegel. Mel C alias „Sporty ­Spice“ entgegnet, es müsse sehr schwer sein, sich zu entscheiden, ob man „das kleine Gucci-Kleidchen, das kleine Gucci-Kleidchen oder das kleine Gucci-Kleidchen“ tragen soll. Die Szene stammt aus dem Film „Spice­world – der Film“. Die Komödie aus dem Jahr 1997 zeigt eine Woche im Leben der weltberühmten britischen Girlband Spice Girls. Victoria Adams, heute Beckham, wird darin überzeichnet dargestellt, aber auch ein bisschen so, wie sie wirklich ist: perfektionistisch, selbstironisch und modebewusst.

Wenn es um Victoria Beckham geht, fällt es schwer zu entscheiden, was man zuerst erwähnen soll, so vielschichtig sind ihre Karriere und ihr Leben. Sie ist Ex-Spice-Girl, die Frau an der Seite des weltberühmten Ex-Fußballprofis David Beckham, aber auch Mode- und Beauty-Unternehmerin und Mutter von vier Kindern. Nun feiert die Königin der Selbstoptimierung am Mittwoch, ­17. April, ihren 50. Geburtstag. Ein schwieriger Tag für sie, möchte man meinen. Doch sie fühle sich gut und wolle nie wieder 25 sein, sagte sie kürzlich. „Ich war eine junge Frau, die in den Spiegel schaute und sah, was verbessert werden musste, anstatt zu sehen, was gut war.“

Dabei hält Beckham bis heute eine strenge Diät. „Ich bin ziemlich zwanghaft in allem, was ich tue”, gab sie freimütig zu. Sie esse hauptsächlich Avocado, Fisch und Gemüse und keinen Zucker. Und ja, sie wisse, dass das „unglaublich langweilig“ klingt. Victoria Beckham war schon als Kind und Jugendliche zielstrebig. Wo andere Alkohol tranken und sich mit Jungs verabredeten, wollte die Londonerin vor allem eines: berühmt werden.

Eine Entscheidung, die sie 1994 traf, verhalf ihr zum Durchbruch: Die damals 19-Jährige meldete sich auf eine Anzeige in der Zeitschrift „The ­Stage”. Für eine Girlband wurden fünf junge Frauen gesucht, die singen und tanzen können. Nach mehreren Runden wurde sie ausgewählt, zusammen mit Geri Halliwell, Mel B, Mel C und später Emma Bunton. Die ­Spice Girls waren geboren, und Victoria erhielt wegen ihres vornehmen Auftretens den Spitznamen Posh ­Spice, obwohl ihr ihr wohlhabender Hintergrund unangenehm war und sie ihn oft herunterspielte. Tatsächlich jedoch fuhr ihr Vater sie häufiger in einem Rolls-Royce zur Schule, wie sie in der im Oktober veröffentlichten vierteiligen Netflix-Serie „Beckham” zähneknirschend zugibt.

1997, auf dem Höhepunkt ihrer Popularität, lernte Victoria nach einem Fußballspiel in der Fußballer-Lounge den Londoner Profikicker David Beckham kennen. Das Paar heiratete 1999 auf einem Schloss in Irland und wurde zu einem modischen Duo, das auch vor dem Partnerlook nicht zurückschreckte – mal in Leder, mal in Pink.

Die Beckhams haben mittlerweile vier Kinder: ihre Söhne Brooklyn (25), Romeo (21) und Cruz (19) sowie die Tochter Harper (12).

Nachdem sich die ­Spice Girls im Jahr 2000 aufgelöst hatten – danach kam es nur noch zu Reunion-Auftritten und -Touren –, startete Victoria Beckham ihre Karriere als Mo­de­de­si­gne­rin. Ihr 2008 gegründetes Label brachte ihr zwar viel Lob und Respekt in der hart umkämpften Branche ein, machte aber auch Millionenverluste. Doch seit dem vergangenen Jahr ist sie damit nun endlich auch wirtschaftlich erfolgreich. Anfang März präsentierte sie eine neue Kollektion in Paris.

Victoria Beckham hat mehr als 32 Millionen Follower auf Ins­ta­gram. Das Vermögen des Paares wird auf eine halbe Milliarde Euro geschätzt. Sie träumte davon, berühmt zu werden, von Ruhm, einer Karriere und einer Familie. Das ist ihr gelungen. Einen gemeinsamen Auftritt mit den ­Spice Girls anlässlich des 30. Jubiläums des Castings im Jahr 1994 schloss sie kürzlich aus. Ihre Priorität liege jetzt auf der Mode.