Holzminden. Es ist eine Nachricht, die – trotz der langen Krankheit Dirk Hartmanns – für Betroffenheit sorgt und große Trauer auslöst in der Feuerwehrfamilie. Der langjährige Feuerwehrmann, der Kreisbrandmeister a.D., der Feuerwehr-Experte par excellence, ist am 31. Mai 2024 gestorben. Am Mittwoch, 26. Juni, wird die Feuerwehr von Dirk Hartmann Abschied nehmen und ihm ein ehrendes Geleit geben.
Im Januar noch hat die Freiwillige Feuerwehr Holzminden ihn zum Ehrenmitglied ernannt. Einstimmig befürwortete die Jahreshauptversammlung den Antrag des Ortskommandos. Die Ernennungsurkunde aber konnte Dirk Hartmann nicht mehr selbst entgegennehmen, das ließ sein gesundheitlicher Zustand leider nicht zu.
Zum Ehrenmitglied ernannt
Sein Sohn Gerrit übernahm damals die Aufgabe. Er wird ihm berichtet haben vom großen Zuspruch der Versammlung, dem stehenden Beifall der Feuerwehrkameraden. Und von der Laudatio, die Ortsbrandmeister Michael Nolte über den Feuerwehr-Experten hielt, der sich in vorbildlicher Weise für die Nachwuchsarbeit in der Feuerwehr engagierte, und der „mit seiner eigenen Blickweise, seinem Fachwissen und umfangreichen Feuerwehr-Erfahrung über Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen erheblichen Anteil an der Führung und nachhaltigen Aufstellung der Ortsfeuerwehr Holzminden hatte“.
Die Ausbildung lag Dirk
Hartmann am Herzen
Doch nicht nur auf Stadtebene hat Dirk Hartmann die Feuerwehrarbeit geprägt. Auch auf Kreisebene hat sein Name, hat seine Arbeit großes Gewicht. Die Kreisausbildung und vor allem die Gefahrgutausbildung hat er mit seinem besonderen Fachwissen geprägt. Kein Wunder also, dass Dirk Hartmann auch mit weiteren Aufgaben betraut wurde. Zehn Jahre lang war er als stellvertretender Kreisbrandmeister und sechs Jahre als stellvertretender Verbandsvorsitzender tätig. 2015 sprach ihm die Kreisfeuerwehr dann das Vertrauen als Kreisbrandmeister aus. Leider konnte er diese so wichtige Aufgabe nur drei Jahre lang wahrnehmen. Dann zwang ihn seine Krankheit, sein Amt niederzulegen. Jens Heinemeyer, zuvor sein Stellvertreter, wurde zum neuen Kreisbrandmeister gewählt.
„Wir haben fachlich sehr gut zusammengearbeitet, viele Gespräche geführt. Ich habe sehr viel von ihm gelernt“, sagt Jens Heinemeyer heute. „Und ich habe es sehr bedauert, dass es nur drei Jahre der Zusammenarbeit waren“, fügt er hinzu. Auch vom Landesfeuerwehrverband kommen lobende Worte für den Feuerwehrmann, „der seinen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat“. Sehr vielfältig hat er sich, so Präsident Olaf Kapke, „für das Brandschutzwesen engagiert“.
Eine beeindruckende
Feuerwehr-Karriere
Und das hat Dirk Hartmann bereits sehr frühzeitig getan. Im Mai 1969 ist er in die Jugendfeuerwehr in Holzminden eingetreten, ist von dort in die Einsatzabteilung gewechselt. Schnell hat er Verantwortung übernommen. Er wurde stellvertretender Jugendfeuerwehrwart, war von 1984 bis 1994 Jugendfeuerwehrwart. Seine weiteren Stationen: Gruppenführer, stellvertretender Zugführer des ersten Zuges, mit verantwortlich für die Aufstellung des Gefahrgutzuges, bei dem er sich mit besonderem Ehrgeiz und Fachwissen einbrachte und dessen Zugführung er von 1999 bis 2006 übernahm. 2005 dann weitete er sein Engagement auf die Kreisfeuerwehr aus, wurde stellvertretender Kreisbrandmeister und 2015 Kreisbrandmeister.
Sein beispielhaftes Engagement wurde mit verschiedenen Ehrungen gewürdigt. Er ist Ehrenmitglied der Ortsfeuerwehr Holzminden, Ehrenmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes. Er erhielt das Deutsche Feuerwehrehrenzeichen in Silber und Gold, das Niedersächsische Ehrenzeichen in Silber und Gold und die Niedersächsische Hochwasser-Medaille für seinen Einsatz 2013.