Noch hat die Pforte ins ehemalige Krankenhaus keine Priorität

Erst einmal dreht sich alles um die Auslastung des MVZ Holzminden und die Weiterentwicklung im Forster Weg

Ausgabe vom 19.06.2024
Seite 13
Von Birgit Schneider


Der Eingang zum ehemaligen Krankenhaus ist immer noch eine Baustelle.Birgit Schneider

Holzminden. Es braucht weniger als fünf Minuten, um die aktuellen Fotos vom Eingang des ehemaligen Krankenhauses im Forster Weg in Holzminden zu knipsen. Doch die reichen, um kritische Kommentare zu sammeln. „Es sieht schlimm aus hier“, moniert eine Passantin. Und eine Patientin auf dem Weg zum Arzt fragt, „warum tut sich hier nichts?“ Die Frage hat der TAH auch den Verantwortlichen gestellt. Als Antwort kommt die Bitte, noch ein bisschen Geduld zu haben. Denn die Baustellen, die die Stadt und der Landkreis Holzminden nach der Insolvenz des Holzmindener Krankenhauses angehen müssen, sind immens. Die gute Nachricht ist: Die beiden Gesellschaften, die Stadt und Landkreis gegründet haben, die MVZ Holzminden gGmbH und die Kommunale Immobiliengesellschaft, die sich um das Krankenhausgebäude kümmert, haben in nur einem halben Jahr sehr viele Probleme bereits gemeistert und das Laufen gelernt.

Sowohl Bürgermeister Christian Belke als auch Landrat Michael Schünemann geben zu, dass die Pforte – seit Jahren eine große Baustelle – kein gutes Bild abgibt. „Das Drumherum tut mir auch weh, wenn ich das sehe. Aber leider müssen wir noch ein bisschen Zeit mitbringen“, gibt Michael Schünemann zu. Stadt und Landkreis Holzminden sind vor einem halben Jahr, als das Krankenhaus Holzminden geschlossen werden musste, ins kalte Wasser gesprungen, haben sowohl die Medizinischen Versorgungszentren als auch die Krankenhaus-Immobilie mit dem gesamten Inventar übernommen, dafür zwei Gesellschaften gegründet und damit die so wichtige ambulante medizinische Versorgung sichergestellt. „Jetzt muss es darum gehen, das Haus auszulasten und den wirtschaftlichen Betrieb sicherzustellen“, steckt Christian Belke die Prioritäten ab. Wenn das erreicht sei, könne man sich Gedanken machen über das Entree.

Hoffen auf Fördermittel aus Hannover

Die durch die Spendenaktion eingesammelten Gelder, daran erinnert Belke, sind an die Spender zurückgegeben worden, weil die so gut gelaufene Spendenaktion ja an den Erhalt des Krankenhauses geknüpft gewesen war. „Wir müssen sehen, wo kriegen wir die finanziellen Mittel her“, fügt Landrat Michael Schünemann hinzu. Man sei mit den Ministerien in Hannover im Gespräch, hoffe auf Fördermittel. Denn „mit ein bisschen Erde und Blumen ist es nicht getan“, fügt Schünemann hinzu. Vor dem Gebäude liegen Versorgungs- und Abwasserleitungen, da gibt es einen Kellereingang, der vernünftig in die Planung mit einbezogen werden muss. Und natürlich muss auch alles barrierefrei und behindertengerecht sein. Die Gestaltung des Eingangs dürfte also rund 300.000 Euro kosten.

„Wir beschäftigen uns zurzeit noch mit ganz praktischen Themen“, fügt Andreas Nolte, der Geschäftsführer der Kommunalen Immobiliengesellschaft hinzu. Da geht es zuallererst um die Vermietung der Räume im Krankenhaus, die ausschließlich dem Gesundheitswesen dienen sollen, da geht es aber auch um Brandschutz, Schließanlage und vieles mehr. Und vieles, das machen Belke, Schünemann und Nolte klar, ist innerhalb so kurzer Zeit auch schon gelungen.