Hamburg. Es könnte eine so schöne Geschichte werden. Beim EM-Spiel gegen Albanien kehrt Kroatiens Sturmhoffnung Ante Budimir an diesem Mittwoch (15 Uhr, RTL und Magenta TV) in seine alte sportliche Heimat Hamburg zurück. Nach vielen Umwegen und kaum erwarteten Karrieresprüngen hat ausgerechnet ein ehemaliger Transferflop des FC St. Pauli bei dieser Fußball-Europameisterschaft seinen Platz zwischen all den kroatischen Fußballlegenden wie Luka Modric und Ivan Perisic gefunden.
Doch das 0:3-Debakel in ihrem ersten EM-Spiel gegen Spanien hat bei den Kroaten wieder vieles infrage gestellt. „Mittwoch ist unser Finale!“, sagte Budimir und fasste damit den Druck, der auf seinem prominenten Team lastet, in nur einem prägnanten Satz zusammen. Gegen den Außenseiter Albanien und den Titelverteidiger Italien geht es in den letzten beiden Gruppenspielen darum, nach zwei WM-Medaillen hintereinander diesmal nicht schon in einer EM-Vorrunde auszuscheiden.
Budimir gehörte gegen die Spanier zur Startformation. Das hat niemanden überrascht, der nur auf die Torschützenliste der spanischen La Liga schaut. Denn dort zählte der 1,90 Meter große Angreifer mit 17 Treffern für Atlético Osasuna zu den besten fünf Torjägern der abgelaufenen Saison.
Beim FC St. Pauli dagegen passt diese Torquote nicht ganz in das Bild, das man sich in der Saison 2014/2015 selbst von dem kroatischen Stürmer machen konnte. Budimir wurde für eine Million Euro von Lokomotiva Zagreb verpflichtet – und nach nur einer torlosen Saison gleich wieder in die zweite italienische Liga weiterverliehen. FC Crotone und Sampdoria Genua in Italien sowie RCD Mallorca in Spanien waren seine weiteren Stationen, bevor er bei Osasuna zum Nationalspieler aufstieg.
Sein Problem ist nur: Wenn es schlecht läuft bei den Kroaten, versammeln sich alle hinter den großen Namen wie Modric und Marcelo Brozovic. Um ihren Platz im Team müssen dann andere bangen – wie etwa Budimir. „Gegen Albanien wird es Änderungen in der Startelf geben“, sagte Trainer Zlatko Dalic. „Wir dürfen bei dieser EM nicht untergehen – und das ist meine Aufgabe. Es ist noch nicht vorbei.“ Ob Budimir indes bei dieser Aufgabe von Beginn an mitwirken darf, ist offen.
Mittwoch, 15 Uhr,
RTL/Magenta TV