Die Chance, mal genauer hinter die Kulissen der Nagelsmänner schauen zu dürfen im Teamquartier in Herzogenaurach, gibt es kaum. Das ist nur der Fall, wenn der DFB zum exklusiven Termin für ein Einzelinterview mit einem der Nationalspieler einlädt. TV-Sender etwa, die Rechte an der EM haben und so deutlich mehr Zugang, dürfen das öfter – die schreibende Zunft eher seltener. Wenn es also der Fall ist, dann geht’s mit dem Elektroroller vom Medienzentrum in rund fünf Fahrminuten zum nahe gelegenen Rolltor, hinter dem – bestens bewacht – schier unbegrenzte Möglichkeiten liegen: der „Home Ground“, Wohn- und Aufenthaltsort von Thomas Müller und Co. zwischen Trainings, Besprechungen und dem Pendeln zu den EM-Spielstätten.
Doch wer glaubt, dort dürften die DFB-Stars wie Golffan Müller einfach so ihren Spaß haben, der täuscht sich. Gegenüber der Anlage mit Bungalows, in denen die Profis wohnen, und dem großen Dorfplatz, wie der Außenbereich mit Pool heißt, gibt es eine in schwarz-weiß gehaltene Halle. Einige Mitarbeitende sitzen an Schreibtischen, es gibt Interviewmöglichkeiten für die Medien. Aber es ist auch ein Sekretariat – quasi die Leihstation für Basketbälle, Golfequipment und Tennisschläger. Mit Argusaugen wird darauf geachtet, ob alles wieder an den festen Platz kommt, wenn die Freizeitaktivität vorbei ist. Und wehe, Herr Müller bringt die Schläger nicht zurück ...!